Werkzeug
Die Grundvorausetzung allen Schraubens!
Leider ist nur irgendwie der Schraubendreher oder Schlüssel den man braucht nie zur Hand. :-)
Darum möchte ich hier mal die, meiner Meinung nach, wirklich wichtigen und am häufigsten gebrauchten Werkzeuge auflisten.
Unerläßlich ist ein (besser zwei) Sätze Maul-Ring-Schlüssel sowie gute Schraubendreher in den gebräuchlichen Größen. Das gilt besonders für die Kreuzschlitzschraubendreher. Hier gibt es Pozidiv und Phillips, nimmt man den falschen für eine Schraube, ist diese sehr schnell mit keinem Werkzeug mehr zu lösen :-)

Knarrenkästen:
Für Schrauben und Muttern bis M8 (13mm oder 14mm Stecknuß))reicht ein 1/4 Zoll Knarrenkasten.
Ab M10 (17mm Stecknuß) sollte es schon eine 1/2 Zoll Version sein.
Da es bei unseren alten Maschinen gerne richtig feste (und festgerostete) Schrauben gibt, würde ich bei den Knarren immer auch ein Qualitätsprodukt zurückgreifen. Die höheren Anschaffungskosten rechnen sich über die vielen Jahre die das Werkzeug einem gute Dienste leistet.

Ein paar Nummern größer...
Eine Wasserpumpenzange (Rohrzange) oder ein Engländer, können zwar unter Umständen eine große Verschraubung lösen, aber besonders die WaPuZa hinterläßt doch fast immer eine zerkratzte Oberfläche. Schlüsselweiten wie 27 / 36 / 41 / 46 sind auch nicht mehr in jedem Baumarkt zu kriegen. Aber z.B. eine 36 Stecknuß ist das einzige was bei einer richtig festgeknallten Schwungscheibe einer BMW aus den 50igern noch hilft. Genauso wie es sich an vielen Lenkkopflagern, mit den oben genannten Hilfsmitteln, nur schlecht arbeiten läßt. Also Augen auf bei ebay oder auf Teilemärkten, wo sich solche Werkzeuge oftmals für kleines Geld erwerben lassen.

Schrauben und Muttern
Sich ein Sortiment der gängigsten Schrauben, Muttern, Scheiben und Federringe in verzinkt oder in Edelstahl anzulegen, kann einem auch viel Frust und Lauferei bei einer Reparatur oder Restauration ersparen. Ein paar Adressen von Shops im Internet findet Ihr unter den Links.

Schraubstock
Auf den guten alten Schraubstock kann man eigentlich gar nicht verzichten. Er sollte eine Backenbreite von mindestens 100-125mm haben, die Möglichkeit die Backen zu wechseln und stabil sein.
Der auf dem Bild zu sehende Schraubstock hat noch einen weiteren Vorteil zu bieten: Er ist drehbar und höhenverstellbar, und läßt sich somit gut jeder Arbeitsituation anpassen.
Ich muß allerdinsg zugeben, das die Möglichkeiten auf Kosten der Stabilität gehen, und ich für die 'groben' Arbeiten noch einen zweiten 'standard' Schraubstock benutze.

Schutzbacken
Ein ausgesprochen nützliches Zubehör für einen Schraubstock sind weiche 'Schutzbacken', die einfach zwischen die normalen Backen und das Werkstück gelegt werden.
Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen. Links sieht man ein gekauftes Paar, mit Gummischutz und Magnetstreifen, und rechts liegt ein selbstgebautes Paar aus einer Aluminiumwinkelleiste zurechtgesägt.
Ihren Zweck erfüllen beide Varianten: Sie schützen das Werkstück vor Kratzern, Dellen und Abdrücken.

Gewindeschneider
Gewindeschneider und Gewindebohrer sind bei einer Restauration häufig unerlässlich. Weniger um komplett neue Gewinde zu erstellen, aber um alte beschädigte und verrostete Gewinde wieder brauchbar zu machen.
Dafür läßt sich gerade bei großen Gewinden für die man den passenden Schneidsatz nicht hat, die Gewindefeile (unten quer) sehr effektiv einsetzen.

Gewindereparatur
Am bekanntesten sind warscheinlich die Gewindereparatursätze der Firma HELICOIL. Es gibt sie aber mitlerweile auch von anderen Herstellern zu (für Hobbyschrauber) erschwinglichen Preisen.
Alle diese Sätze basieren auf dem gleichem Prinzip:
Das defekte Gewinde wird mit einem Bohrer ausgebohrt, und ein neues größeres Gewinde wird geschnitten. In dieses Gewinde wird eine Stahlspirale eingeschraubt, deren inneres Gewinde dem original Gewinde entspricht. Diese Art der Reparatur funktioniert natürlich nur, wenn um das alte Gewinde herum noch genug Material für ein größeres Gewinde vorhanden ist.
Dieses Verfahren wird auch benutzt, um Gewinden in Leichtmetallen von vornherein eine größere Festigkeit zu geben.

Abzieher Teil 1
Abzieher gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Auf dem Bild sind die drei gängigsten Varianten zu sehen. Mit Ihnen lassen sich Zahnräder, oder Lager von Wellen abziehen. Bevor man zu Hammer und Meißel oder wilden Hebelkonstruktionen greift sollte man immer lieber einen Abzieher benutzen.
Alle anderen Methoden ziehen meist irgendetwas anderes in Mitleidenschaft.
Zwei der wirklich guten Hersteller für Abzieher sind KUKKO und BALDUR. Leider reissen ihre Produkte auch ein ziemliches Loch in den Geldbeutel.

Abzieher Teil 2
Auf diesem Bild sehen wir einen Satz Innenabzieher.
Wie der Name schon sagt, werden diese Abzieher nicht außen an dem abzuziehenden Teil angesetzt, sondern eben innen. Das kann ein Lager in einem Getriebegehäuse sein, oder auch ein Radlager in der Radnabe.
Das Funktionsprinzp ist relativ einfach: Der Abzieher wird durch das Achsloch im Lager gesteckt, und dann durch die Kontermutter auseinandergespreizt. Dann wird mit Hilfe der Brücke, die sich gegen das Gehäuse stützt, das Lager lansam aus seinem Sitz gezogen.

Spezial Abzieher Teil 3a
Hier sehen wir einen Abzieher, der immer dann zum Einstatz kommt, wenn mann keine Möglichkeit hat die Klauen eines normalen Abziehers sicher anzusetzten. In diesem Fall sitzt das Lager einfach zu dicht am dahinterliegenden Zahnrad, um die Klauen anzusetzen.
Dieser Abzieher klemmt sich einfach durch den Druck der zentralen Schraube zwischen die beiden Teile. Dadurch wird das Lager auch schon ein wenig auf der Achse bewegt.

Spezial Abzieher Teil 3b
Im zweiten Schritt wird der Querträger mit den zwei Stützen und der Ausdrückschraube an die Spannvorrichung geschraubt. Über seine Zentralschraube kann dann das Lager vom Rest der Achse gezogen werden.

Ventilfeder Spanner
Um die Ventile aus einem Zylinder, oder Zylinderkopf auszubauen, benötigt man eine Vorrichtung mit deren Hilfe man die Ventilfeder soweit zusammendrücken kann, so das man die Keile aus der Nut des Ventils entfernen und das Ventil herausnehmen kann. Auf dem Bild sieht man einen Nachbau einer professionellen Spannvorrichtung, die sher gut funktioniert.
Eine andere Variante ist eine Schraubzwinge mit einem geschlitzten Stück Rohr. Es ist in sich etwas wackeliger, funktioniert aber auch.

Einschleifpaste und Blockier-Klötze
Um neue Ventile oder undichte Ventile (bis zu einem gewissen Grad) wieder dicht zu kriegen muß man sie Einschleifen. Die Paste (grob und fein) und den Saugnapf gibt es z.B. bei Louis.

Die Holzklötze werden benötigt, um beim ein und ausbauen von Zylindern die Kolben / Kurbelwellen zu fixieren. Sie werden einfach zwischen Kolbenboden und Motorgehäuse geklemmt.

Rostumwandler und Rostlöser
Um zu verhindern, das entrostete Teile doch schnell wieder anfangen zu rosten, hilft ein Rostumwandler wie z.B. Fertan. Der Rost wird wieder zu Metall und wenn man die Stelle dann wieder ordentlich mit Farbe gegen die Witterung schützt, ist die Warscheinlichkeit, das der Rost wieder durchkommt doch weitaus geringer.

Als Rostlöser und Kriechöl eignen sich WD-40 und Caramba Super. Sie lösen festsitzende und festgerostete Schrauben und Muttern. Die Einwirkzeit ist dabei recht unterschiedlich: von wenigen Minuten bis zu Tagen ist da je nach Rostfras alles möglich.

Hebebühnen
Um an seinen Maschinen bequem und sicher schrauben zu können kann sich die Anschaffung einer Hebebühne lohnen. Auch hier gibt es große Unterschiede in Größe und Preis. Der 'aufgemotzte' Wagenheber auf dem Foto ist schon für unter 100 Euro zu haben, hingegen eine große Bühne mit einer Stellfläche von ca. 80cm mal 200cm so bei ca. 300 Euro anfängt.
Praktisch sind alle Varianten. Bei einem kompletten Neuaufbau einer Maschine benutze ich immer gerne in der Decke verankerte Haken, and den ich über Ketten den Rahmen aufhänge, und dann Stück für Stück komplettiere.