Seit ich ein Motorrad hatte, fand ich die großen BMW Boxer einfach Klasse. Aber durch ihren hohen Preis, selbst für eine gebrauchte Maschine, waren sie für einen Studenten eben nur ein Traum. Die Entscheidung doch so eine Maschine zu kaufen, ergab sich bei einem ADAC Motorrad Sicherheitstraining 1995. Ich nahm an diesem Training mit der XS400 teil. In meiner Gruppe fuhr auch eine R100RT mit. Obwohl die BMW ja fast das doppelte an Gewicht und Größe meiner XS war, schien der Fahrer aber weit weniger Probleme mit den Übungen zu haben als ich. In einer Pause fragte ich ihn nach seinen Erfahrungen mit der BMW. Die Antwort war kurz und knapp: "Hier sind die Schlüssel, fahr doch einfach selbst mal eine Runde."
Mit ein wenig Herzklopfen stieg ich auf die Maschine. Hoffentlich bekam ich das schwere Teil nun auch aus der leicht abschüssigen Parklücke bugsiert... Aber das ging wesentlich leichter als ich dachte und vor allem viel leichter als mit meiner XS...?!? Ich startete den Motor, ersten Gang rein und gaaanz vorsichtig die Kupplung kommen lassen. Man wollte sich ja nicht vor der ganzen Belegschaft blamieren... Nach der halben Strecke auf dem Parcours hatte ich mich verliebt! So eine Maschine musste her! Zu Hause angekommen wurde sofort die XS400 inseriert. Zwei Wochen später war sie verkauft, und die Suche nach einer R100RT begann.
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Nach weiteren zwei Wochen hatte ich Glück und fand eine gebrauchte RT bei einem Hamburger BMW Händler. Im Mai 1995 meldete ich die Maschine auf meinen Namen an. Die ersten Kilometer auf dieser dunkelgrün metallic farbenen R100RT mit 65.000 km auf der Uhr waren einfach toll. So stellte ich mir Motorradfahren vor!
Auch die R100RT war vor meiner Leidenschaft, an allem herumzubasteln, nicht sicher: In die obere Konsole wurden neben der Uhr und dem Voltmeter auch noch ein Ölthermometer und Öldruckmesser eingebaut.
Ich baute einen Halter für ein altes Top-Case von einer Moto-Guzzi.
Die Krauserkoffer der BMW sind ja dafür bekannt, daß sie sich ab eines gewissen Alters, gerne mal aus ihrer Verankerung lösen und einen an der Ampel überholen. Also habe ich kurzerhand die Halterungen mit Edelstahlblechen überarbeitet und zusätzlich zu den Schlössern einen Edelstahlbügel auf jeder Seite angebracht.
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Ansonsten gibt es über diese Maschine nicht viel zu erzählen, außer, daß es immer noch ein wahres Vergnügen ist, mit ihr zu fahren. Der Kilometerzähler stand auf 150.000 km und ein neuer elektronischer Regler war nötig, um auch bei niedrigeren Drehzahlen noch genug Ladestrom für die Batterie zusammen zu bekommen. Durch Korrosion an den Steckern und in den Kabeln kommen an der Lampe leider gut 1,5 Volt weniger an als nötig. Darum werde ich wohl bald den Kabelbaum erneuern müssen.
Wenn es soweit ist, werden die Bilder natürlich sofort hier zusehen sein.
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