Eigentlich dürfte es die R51/3 gar nicht in unsere Garage geben. Denn schon die CONDOR war die definitiv letzte Maschine, die da rein durfte. Aber ich habe eine sehr verständnisvolle Frau und lasse manchmal einfach nicht locker...
Die CONDOR hätte die Zweitmaschine zur Chang Jiang oder der R25 sein sollen. Je nachdem mit welcher meine Frau fahren wollte, hätte ich dann die CONDOR nehmen wollen. Leider passen aber die Getriebeabstufungen der Maschinen überhaupt nicht zusammen. Die normale Geschwindigkeit der CJ oder R25 liegt bei der CONDOR genau zwischen drittem und viertem Gang. Da macht das Fahren einfach keinen richtigen Spaß. Der Klang der CONDOR und die Bremse auf der ‚falschen' Seite ließen die anfängliche Begeisterung auch schnell wieder ein wenig abklingen.
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Irgendwie fehlte immer noch die ‚perfekte' Maschine. Aber wie sollte die nun aussehen?
Die Frage war gar nicht so einfach zu beantworten. Es waren eigentlich einzelne Eigenschaften der schon vorhandenen Maschinen.
- Die Handlich- und Sportlichkeit der BK 350.
- Der tiefe und schöne Klang der R25 oder CJ 750.
- Der leise Motor der R25, kein Gerassel oder Geklapper aus dem Motor.
- Die schlanke und sportliche Linie der R25/3.
- Die Kraft und Stabilität der CJ 750, um auch als Gespann gefahren zu werden.
- Die Kombination Telegabel und Geradewegfederung (BK,CJ,R25).
- Ein Boxermotor mit Kardan sollte es auch auf jeden Fall sein. (BK,CJ,R25).
- Schnell genug um im normalen Verkehr nicht unterzugehen ( > 100Km/h).
- Nicht nach 1960 gebaut.
Diese Bedingungen erfüllten nicht viele Maschinen. Wenn sie auch noch bezahlbar sein sollten, wurde die Auswahl schnell noch kleiner. Es blieb eigentlich nur eine R51/3 von BMW übrig. Doch leider wurden die, wenn sie in einem halbwegs vernünftigem Zustand sein sollten, auch nicht gerade verschenkt. Also hieß es warten bis sich eine gute Gelegenheit bietet, eine solche Maschine zu einem günstigen Preis zu kaufen.
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Diese Gelegenheit kam dann wesentlich schneller als gedacht. Bei einem Besuch eines Einzylinderkollegen, erzählte ich ihm von meinem Plan, eine solche Maschine zu kaufen. Die Frage von ihm, wie viele ich denn wolle, hat mich dann doch etwas irritiert. Wie der Zufall es so wollte, hatte ein Nachbar von ihm vor ein paar Jahren vier Maschinen dieses Typs erworben. Eine hatte er für sich wieder fahrbereit gemacht und mit ihr schon so einige große Touren hinter sich. Die anderen wollte er nun verkaufen. Eine war so, daß der Motor lief und man damit auf seinem Hof eine kleine Runde drehen konnte.
Die Maschine sah in ihrer recht mitgenommenen, dunkelgrünen französischen Militärlackierung, ohne Zierlinien doch ganz schon traurig aus. Allerdings, ließ ein einziger Tritt auf den Kickstarter den Motor zum Leben erwecken und die Musik, die da aus den noch Originalauspufftüten kam, zog mich sofort in ihren Bann. So musste ein Motorrad klingen! Ein tiefes dumpfes, beruhigendes Blubbern ohne störende Geräusche vom Motor selber. Nach einer Runde über seinen Hof war für mich die Entscheidung gefallen. Die oder Keine !!!
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So ,und wieder einmal stehe ich vor der schwierigen Entscheidung, was ich alles an der Maschine machen will, bevor ich sie anmelde. Die Bremsen, Bereifung und Elektrik müssen überholt werden, bevor der TÜV seinen Segen geben würde. Aber was mache ich mit dieser Lackierung? Sie ist gut genug, um die Maschine die nächsten paar Jahre nicht rosten zu lassen, aber ich bin mir sicher, daß sie so nicht bleibt. Die Frage ist nur, wann die neue Lackierung dran ist.....
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Aber ich glaube, ich will die R51/3 erst mal beim Fahren genießen und dann mit dem Schrauben anfangen. Darum wird in der Details Rubrik der R51/3 nicht so viel erscheinen, aber wer weiß... und die URANIA will ja auch noch erst mal fertig werden...
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